Sanierputz

Entfeuchtungs- und Sanierputz werden häufig synonym verwendet. Jedoch besteht zwischen beiden ein wichtiger Unterschied. Sanierputze weisen in der Regel eine Makroporenstruktur auf, während Entfeuchtungsputze eine Mikroporenstrukturbesitzen.

Sanierputze sind Werktrockenmörtel mit einer erhöhten Wasserdampfdiffusion bei gleichzeitig reduzierter kapillarer Leitfähigkeit. Sanierputze sind porenhydrophob. Das heißt, sie weisen durch verschiedene Zusätze besonders viele und große Poren auf, die wiederum eine wasserabweisende Eigenschaft besitzen.

Durch eine spezielle Porengeometrie und -verteilung wird das Wasseraufnahme- und -abgabeverhalten geregelt und eine Auskristallisation der einwandernden Salze in das Putzgefüge verlagert. Somit kristallisieren die Salze nicht mehr an der Oberfläche, sondern in der Putzschicht aus. Ein Abplatzen von Farbe oder Putz wird somit verhindert.

Durch dieses erhöhte Porenvolumen und die spezielle Porengeometrie, kombiniert mit einer Hydrophobie der Porenoberfläche, wird erreicht, dass Wasser in flüssiger Form aus dem Untergrund zwar in den Sanierputz einwandern kann, dort aber kapillar gebrochen und durch Diffusion transportiert wird. Von der Zusammensetzung ist ein Sanierputz ein Zementputz, der durch den Zusatz von Luftporenbildnern ein poriges Gefüge erhält.

Die geringe kapillare Leitfähigkeit des Sanierputzes sorgt dafür, dass von außen gleichzeitig kein zusätzliches Wasser ins Mauerwerk eindringen kann.

Anwendungsbereich

Sanierputze werden zum Verputzen von feuchte- und salzgeschädigten Mauerwerken, z. B. im Sockel oder an den Kellerinnenflächen, eingesetzt.

Verarbeitung

Im Folgenden wird die Verarbeitung eines Sanierputzes am Beispiel des SAKRET Sanierungsputzes beschrieben.

  1. Vorbereitung: Vor der Anwendung des SAKRET Sanierungsputzes muss dafür gesorgt werden, dass der Untergrund von lockeren Oberflächenschichten befreit ist. Der alte Putz ist mindestens bis 100 cm über den sichtbaren Ausblühungen zu entfernen. Von Salzen befallene Fugen sind mindestens 20 mm freizukratzen. Vorher unbedingt die Feuchtigkeitsursache feststellen und beseitigen lassen.
  2. Verarbeitung: Der SAKRET Sanierungsputz wird in einem sauberem Gefäß mit sauberem, kaltem Leitungswasser langsam eingestreut. Mit einem geeigneten Rührwerk (z. B. Bohrmaschine mit Rührquirl) wird die Masse durch konstantes Rühren ohne Klumpenbildung durchmischt. Eine erste Schicht mit der Glättkelle mindestens 10 mm dick auftragen. Die Schicht sollte nicht weiter bearbeitet – lediglich aufgeraut – werden. Die erste Lage wird als „Opferschicht“ bezeichnet, da sie die sich ausbreitenden Salze von weiterem Vordringen durch seine großporige Struktur abhält. Nach 4 h Trocknungszeit kann die zweite Schicht aufgetragen werden.
  3. Nachbehandlung: Vor dem Auftrag von nachfolgenden Putzen oder Farbanstrichen muss eine Mindesttrocknungszeit des SAKRET Sanierungsputzes von ca. 1 Tag pro mm Schichtdicke (witterungsabhängig) eingehalten werden. In keinem Fall darf jedoch eine dampfdiffusionshemmende Farbe oder Oberputz aufgebracht werden. Den Sanierungsputz vor direkter Sonneneinstrahlung, Frost, Schlagregen, Zugluft sowie zu hohen (> 30 °C) und zu niedrigen (< 5 °C) Temperaturen schützen. Empfohlen wird hier z.B. das Abhängen des Gerüstes mit Folie oder feuchten Jutesäcken.

Alle oben genannten Verarbeitungsempfehlungen sind unverbindlich. Die Angaben beziehen sich auf den gewöhnlichen Verwendungszweck. Mehr Informationen sind im Technischen Merkblatt zu finden.

Tipp

Sanierputze werden selten isoliert, sondern meist als Teil von Sanierputzsystemen angewendet. Diese bestehen gewöhnlich aus Vorspritzmörtel, Porengrundputz, dem Sanierputz selbst und einem Oberputz (optional).

Bei Ausblühungen sollte die oberste Schicht Putz großzügig entfernt werden. Anschließend kann der großporige SAKRET Sanierungsputz aufgetragen werden, der eine ordnungsgemäße Verteilung der entstehenden Salze gewährleistet.

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